Vier Lehrer in den Ruhestand verabschiedet, Artikel des Usinger Anzeigers vom 23.06.18

USINGEN – (cju). Über 255 Lebensjahre haben die vier „auf dem Buckel“ und 131 davon haben sie an der Konrad-Lorenz-Schule, die jetzt ja Helmut-Schmidt-Schule heißt, verbracht. Die Abschiedsfeier an der Helmut-Schmidt-Schule war eine Veranstaltung, bei der viele Tränen flossen. Es galt von Kollegen Abschied zu nehmen, die in den wohlverdienten Ruhestand gehen: ein Lehrer-Glücksklee-Blatt – mit Anneliese Prein-Wagner, Norbert Margraf, Manfred Reiß und Werner Althenn. In der Aula der Schule konnten die vier viele Gäste und Gratulanten begrüßen, schüttelten eifrig Hände und freuten sich, dass so viele gekommen waren.

Ehemalige Kollegen, ehemalige Schüler und natürlich die eigenen Familien waren erschienen, um beim Schritt ins Rentenalter mit dabei zu sein. Aber die Schule ist eine ganz Besondere: Hier wird nicht langweilig und dröge eine Rede nach der anderen abgespult. Hier kommt Bewegung in die Sache. Schulleiterin Lorraine Schmidt stand zwar nach dem gemeinsamen Essen und Trinken auf der Bühne am Rednerpult, aber das nur kurz. Flugs eroberten einige verkleidete Personen die Bühne und stellten sich als Jury für „Germanys next Top Pensionär“ vor. Mit passender Musik wurden die vier angehenden Rentner ins Schlepptau genommen und auf der Bühne zur Gaudi der vielen Gäste auf ihre Tauglichkeit für den neuen Lebensabschnitt auf Herz und Nieren geprüft.

Die Schule wird um folgende Fächer ärmer: Mathematik, Physik, EDV, Deutsch, Geschichte, Sport und Musik, hat Lorraine Schmidt feststellen müssen. Die Dame im Kleeblatt hat 17 Jahre an der Schule unterrichtet. Margraf 36 Jahre, Althenn 35 Jahre und Reiß 43 Jahre. „Mit Herrn Althenn arbeite ich seit über zehn Jahren eng zusammen“, so Schmidt. „Er ist in all den Jahren mehr als ein Kollege gewesen, er wurde zum großen Bruder für mich.“ Stets loyal habe er sich verhalten und sie habe sich zu 100 Prozent auf ihn verlassen können. Gemeinsam haben sie wichtige Dinge wie den Neubau, den Umzug, die Einweihungsfeier, das Ganztagskonzept sowie die Umgestaltung der Schulform in eine kooperative Gesamtschule in Angriff genommen und gestemmt.

Alle scheidenden Kollegen seien immer warmherzig und menschlich gewesen. „Ich bin ein ganz langes Stück Weg mit ihnen gemeinsam gegangen“, bedauert sie, dass dieser Abschnitt nun zu Ende ist. Der Abschied sei sehr emotional gewesen, „aber keiner hat sich seiner Tränen geschämt“. Bestimmt werden die Kollegen auch mal vorbeischauen, denn die Schulgemeinde wird sich sicherlich freuen, wenn sie sich blicken lassen.

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