Ausbildungsmesse an der Helmut-Schmidt-Schule (Usinger Anzeiger 21.09.19)

USINGEN – Die Mensa der Helmut-Schmidt-Schule war gestern Nachmittag der Schauplatz der dritten Ausbildungsmesse, die die Gewerbevereine aus Usingen, Neu-Anspach und Wehrheim gemeinsam mit dem Usinger Anzeiger veranstalten.
Schulleiterin Lorraine Schmidt begrüßte die Aussteller und Ehrengäste, darunter Bürgermeister Steffen Wernard, und zeigte sich sichtlich erfreut, dass die Messe erstmals an der Gesamtschule stattfand.
Sie ermunterte die teilnehmenden Firmen, den Schülern eventuelle Ängste vor der Ausbildung zu nehmen und verlieh der Hoffnung Ausdruck, „dass der ein oder andere Ausbildungsvertrag zustande kommt“.
Tatsächlich berichtete ein guter Teil der 30 Unternehmen, die sich präsentierten, dass sie im Laufe des Nachmittags zumindest drei bis fünf vielversprechende Gespräche geführt hätten, teils mit den Schülern alleine und teils im Beisein von deren Eltern.

 

Bei Müller + Co freut man sich über interessierte Schüler. Foto:
Bei Müller + Co freut man sich über interessierte Schüler.
UA Reporterchef Mika Beuster vom Usinger Anzeiger und Weilburger Tageblatt hilft Leonie, Lena und Cornelia weiter.

UA Reporterchef Mika Beuster vom Usinger Anzeiger und Weilburger Tageblatt hilft Leonie, Lena und Cornelia weiter.

 

Für die meisten Schüler der Helmut-Schmidt-Schule war die Ausbildungsmesse der erste Kontakt mit Unternehmen im Hinblick auf ihre berufliche Zukunft. Und sie hatten sich, gemeinsam mit ihren Lehrern, auf den Tag vorbereitet und einen Katalog mit Fragen ausgearbeitet, mit denen sie nun an die Betriebe herantraten. Dabei ging es um die Voraussetzungen, die man als Auszubildender für einen bestimmen Beruf mitbringen sollte, um die Inhalte und Anforderungen, ebenso wie um die Karrieremöglichkeiten nach bestandener Abschlussprüfung. Echtes Interesse konnten die Vertreter der Unternehmen ausmachen, wenn die Schüler über die vorbereiteten Fragen hinaus noch weitere Informationen einholten und sich die Ansprechpartner notierten. Tatsächlich wurde sogar schon mancher Praktikumsplatz vergeben und viele Schüler zeigten sich davon abgesehen erleichtert und erfreut, so unkompliziert mit den Firmen in Kontakt treten zu können und dabei festzustellen, welche Türen ihnen offenstehen.
„Wir müssen weg von der Denkweise, dass der Mensch nur dann Mensch ist, wenn er mindestens Abitur hat“, hatte sich Ralf Müller, Vorsitzender des Usinger Gewerbevereins, bereits zu Beginn an die Anwesenden gewandt und damit Werbung für die klassischen Ausbildungsberufe gemacht. Im Rahmen der Messe könne man sich über mehr als 100 verschiedene Berufe informieren.
Auch er selbst habe eine solche Messe für Usingen immer wieder angeregt, so Eberhard Haag von der Kreishandwerkerschaft, der begrüßte, dass sie nun schon zum dritten Mal stattfand. Dass Handwerker dringend gebraucht und händeringend gesucht werden, darüber waren sich alle einig.
Berufsberater Khalil Chiadmi von der Bundesagentur für Arbeit, der an der Helmut-Schmidt-Schule eine feste Sprechstunde für die Abschlussklassen anbietet und daher die Schüler bereits kannte, freute sich, dass viele Firmen präsent waren, die im Handwerk ausbilden. „Wir haben viele gute Hauptschüler, auf deren Bewerbung die Betriebe sich freuen“, zeigte er sich überzeugt.
Während an den meisten Ständen über spezielle Berufe gesprochen wurde, sah die Beratung am IHK-Stand etwas anders aus. „Wir wissen, was die Unternehmen gerne hätten. So können wir ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudern und erzählen, wie die Betriebe Leute suchen und worauf sie Wert legen“. Die sogenannten „soft skills“ rückten dabei immer mehr in den Fokus. Darunter fallen Eigenschaften und Fähigkeiten wie Selbstvertrauen, Teamfähigkeit, Disziplin, gekonnter Umgang mit neuen Medien, strukturiertes Vorgehen und emotionale Intelligenz.
Ziemer bot den Schülern verschiedene Entscheidungshilfen und versuchte, gemeinsam mit ihnen reelle Perspektiven zu entwickeln, wobei er das Angebot an Ausbildungsplätzen in der Region stets im Hinterkopf behielt.
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