Artikel der Taunus Zeitung vom 20.10.18 – Usinger Gesamtschule ist auf Erfolgskurs

Konrad-Lorenz-Schule war gestern. Kaum war die kooperative Helmut-Schmidt-Gesamtschule in den Schulneubau eingezogen, platzte sie schon aus allen Nähten. Und der Trend setzt sich fort.

Usingen. 

Es war wieder ein üppiges Fest, das die Schüler und Lehrer in gemeinschaftlicher Arbeit vorbereitet und ausgerichtet haben. Was erst vor wenigen Jahren als internes Erntefest begonnen hatte, das hat sich mittlerweile zu einem wahren Publikumsmagneten entwickelt. Nicht nur Schüler der Usinger Grundschulen besuchten klassenweise die Veranstaltung an der Gesamtschule Helmut Schmidt (GHS), sondern auch etliche Eltern hatten sich die Zeit genommen, den Wirkungskreis ihrer Sprösslinge aufzusuchen. Manche darunter legten sogar selbst mit Hand an, etwa als Kuchenbäckerinnen.

Begeisterung steckt an

Dass das Erntefest ein solches Wachstum verzeichnet, lässt sich vermutlich auf zweierlei Faktoren zurückführen. Zum einen ist es den Initiatoren offenbar geglückt, das Interesse aller Beteiligten immer mehr zu fordern und zu fördern. Das bedeutet, dass die Arbeitsgruppen und Klassen richtig gehend darum eifern, sich Projekte auszudenken und die im Vorfeld der Veranstaltung zu erarbeiten, um mit den jeweiligen Ergebnissen und Erkenntnisse das Fest mitzugestalten.

Dass die große Mensa mitsamt ihrer Bühne einen ganz besonderen Gewinn darstellt, lässt sich nicht von der Hand weisen. Darauf präsentierte eine Kindergruppe Kinder einstudierte Tänze. Eine andere Schülergruppe nutzte die Bühne für ein Umweltmusical, das sie quasi als Höhepunkt des Festes aufführte. „Das hatten wir früher ja überhaupt nicht“, lobte Schuldirektorin Lorraine Schmidt die Bühne.

„Professor Jakub“ (14) faszinierte Jayden (13) beim Fest der Schule mit einem explosiven Experiment.Foto: Dorit Lohrmann
„Professor Jakub“ (14) faszinierte Jayden (13) beim Fest der Schule mit einem explosiven Experiment.

 

Die GHS ist zu einer großen Bildungseinrichtung angewachsen. Als die Schule noch an ihrem alten Standort und unter ihrem früheren Namen Konrad-Lorenz-Schule (KLS) betrieben wurde, waren gerademal 280 Mädchen und Jungen mit an Bord. Zumindest zu jenem Zeitpunkt, als der Neubau beschlossen worden sei, erinnert sich Lorraine Schmidt. Jetzt hat sie 500 Kinder in der Gesamtschule.

„Vor drei Jahren hatten wir nur eine einzige fünfte Klasse“, sagte sie am Rande des Festes im Gespräch mit der Taunus Zeitung. Jetzt sind es sechs. Und jede Klasse umfasst rund 25 Schüler. Ein beachtlicher Zuwachs also.

Modern und hell

Das liege hauptsächlich an der Schulform an sich, meinte die Direktorin. Zugleich aber locke auch das neue Schulgebäude die Eltern, ihre Kinder dort unterzubringen. Das weitläufige Gebäude ist modern ausgestattet und von Licht durchflutet. „Wir sind glücklich“, strahlte Lorraine Schmidt.

Und das, obwohl die Schule schon längst aus allen Nähten platzt. „Wir haben schon zwei Räume von der Paula-Fürst-Schule dazu bekommen“, räumte Schmidt ein. Das werde im nächsten Schuljahr noch nicht einmal reichen. Sogar die Mittagspause soll im kommenden Jahr auf zwei Schichten aufgeteilt werden, weil der Menü-Service so viele Portionen auf einmal schlicht nicht schaffe.

Beim Erntefest indes wirkte sich die große Zahl der Mitwirkenden durchaus positiv aus. An manchen Ständen demonstrierten die Jugendlichen die Ergebnisse ihrer Forschung, stellten attraktive Bastelergebnisse aus oder verkauften selbst hergestellte Speisen. Dass sich der Geburtstag des Namensgebers Helmut Schmidt just in diesem Jahr zum 100. Mal jährt, gab den Anstoß zu einer Dokumentation des Politikers. Schüler der zehnten Jahrgangsstufe haben sie ausgearbeitet und ebenfalls zum Bestandteil des Festes gemacht.

Biologielehrer Christian Weber, der an der Schule auch eine Imker-AG betreibt, legte besondere Freude an den Tag. Denn wahrscheinlich werde sein Wunsch auf eine schuleigene Streuobstwiese in unmittelbarer Nähe demnächst erfüllt. Dann könne er die Bienenvölker zur Bestäubung auf diesem Grundstück unterbringen und mit den Schülern regelmäßig aufsuchen. Außerdem, frohlockte Weber, dürfe er möglicherweise eine Schafherde auf besagter Streuobstwiese grasen lassen.

von Dorit Lohrmann

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