Abschlussklassen der Helmut-Schmidt-Schule Usingen unternehmen Studienfahrt nach Weimar

Weimar – Der Nationalsozialismus und die während dieser Zeit begangenen Verbrechen ist das belastetste Thema, dem sich die 15- bis 16-jährigen Schüler der Abschlussklassen stellen müssen. Doch vielfach kommt bei jungen Menschen die Frage auf: Was hat das den mit mir zu tun?

Um diese Frage zu beantworten, machten sich am Dienstag, den 13.02., 87 Schüler auf den Weg nach Weimar. Mit zwei Reisebusen und guter Laune traten die Schüler die inzwischen obligatorische Fahrt  der HSS nach Weimar an. Zuvor waren die Jugendlichen schon intensiv im Unterricht auf das Kommende vorbereitet worden. Dabei waren den Schülern und den sie begleitenden Lehrern klar, dass dies keine Vergnügungsfahrt werden würde. Im Gegensatz zu einer Klassenfahrt steht bei einer Studienfahrt die Weiterbildung im Vordergrund. So erwarteten die Schüler in Weimar bereits das Team für politische Bildung der Basa aus Neu Anspach, welches ein viertägiges Seminar vorbereitet hatte. Den Rahmen dafür bot die Europäische Jugendbegegnungsstätte, welche in unmittelbarer Nähe zum Stadtschloss von Weimar liegt. Mit seinen modernen und freundlichen Häusern war damit der ideale Raum gegeben, um außerhalb des Leistungsdrucks des Unterrichts zu arbeiten. Kurz nach der Ankunft begann das auch die Arbeit zum Thema der Fahrt: „Nationalsozialismus – Oder: Was hat das mit mir zu tun?“. Ausgangspunkt für das Team der Basa war dabei die eigene Identität der Jugendlichen und deren eigene Lebensgestaltung. Davon ausgehend näherten sich die Jugendlichen dem Totalitarismus des Dritten Reiches und dessen Zwängen. So vorbereitet fand dann auch die Fahrt zur Gedenkstätte des Konzentrationslagers Buchenwald statt. Passend zur Trostlosigkeit dieses Ortes war es auf dem Ettersberg gewohnt kalt und windig, weshalb sich die Jugendlichen eng um die gebuchten Guides scharten. Die dort gewonnenen Eindrücke wurden dann zurück in der Begegnungsstätte besprochen und verarbeitet, sodass am Ende des Tages die Schüler gut gelaunt in die nahe Altstadt zogen. Besonders begeistert von ihren Schülern zeigten sich die Klassenlehrerinnen Frau Groos, Frau Stelter, Frau Schmidt-Partrigde und Frau Streurs. Die Offenheit und das große Interesse der Jugendlichen gegenüber diesem Thema ist schließlich keine Selbstverständlichkeit. Doch für einige Schüler der HSS schon, so nutzen sie ihre Freizeit sogar um die historische Altstadt zu erkundigen, wobei sich natürlich auch einige in das nahe Einkaufszentrum verliefen. Erschöpft von den intensiven Tagen der Arbeit und den spannenden Abenden fern von zuhause traten die Klassen und ihre nicht minder müden Lehrer am Freitag den Rückweg an. Noch bevor der Bus die Autobahn erreicht hatte, waren die meisten Lider zugefallen. Doch je näher der Bus der Schule kam, desto mehr stieg die Vorfreude auf zuhause und der Lautstärkepegel in den Bussen. Begeistert, und höchstens mit einem kurzen Blick zurück, liefen die Schüler dann auch zu ihren wartenden Eltern. Für die Lehrer und das Team der Basa hat inzwischen schon wieder die Vorbereitung der nächsten Studienfahrt der Abschlussklassen nach Weimar begonnen.

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